Diese Meldung hat hier in Deutschland besonders hohe Wellen geschlagen: Finnland führt ein Bedingungsloses Grundeinkommen ein – zunächst zumindest immerhin testweise. Die Einführung eines Grundeinkommens wird zunächst nur an einer Gruppe von 2000 zufällig ausgewählten Personen getestet. Und der Staat bzw. das Finnische Sozialamt zahlt auch erst mal nur 560 Euro pro Kopf und Monat. Aber immerhin, ein erster Schritt ist getan.
Die Testgruppe setzt sich aus 2000 zufällig ausgewählten Arbeitslosen zusammen. Die 560 Euro entsprechen dem aktuell in Finnland bezahlten Mindestsatz für Arbeitslosengeld – ggf. vergleichbar mit dem Hartz IV Satz, der einer Einzelperson hierzulande pro Monat zusteht. Zu dem Grundbetrag in Höhe von 560 Euro kommt dann dementsprechend noch das Wohngeld dazu.
Wie funktioniert Bedingungsloses Grundeinkommen in Finnland?
Das klingt ja alles ganz schön und gut – aber – wie soll das Bedingungslose Grundeinkommen in Finnland konkret funktionieren? Das ist relativ einfach umrissen: einfach so. Bedingungslos eben. Man erspart sich vor allem zunächst mal den sonst üblichen Papierkrieg, der üblicher weise anfällt, wenn man zum Beispiel Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder einen Wohngeldzuschuss beantragen muss. Die Leistungsempfänger werden enorm entlastet – und auch die Behörden werden natürlich entlastet – und alle Beteiligten haben nun mehr Zeit und Energie, um sich um wichtigere Dinge zu kümmern.
Gegner des Bedingungslosen Grundeinkommens befürchten, dass ein Menschen träge werden könnten, wenn sie sich nicht um ihren Lebensunterhalt kümmern müssen. In Finnland erhofft man sich jedoch das Gegenteil: einerseits eine Belebung des Arbeitsmarktes, andererseits eine Entlastung der Verwaltung – und somit langfristig auch eine Reduzierung der Sozialausgaben.
siehe auch:
- Grundeinkommen: 560 Euro, einfach so (ZEIT Online)
- Finnland testet das bedingungslose Grundeinkommen (Süddeutsche Zeitung)
- Kampf gegen Arbeitslosigkeit Finnland plant Grundeinkommen-Experiment (tagesschau.de)