Wer schon mal im Winter im Norden unterwegs war, hatte vielleicht das Glück, Polarlichter sehen zu können – oder wissenschaftlich ausgedrückt: die Aurora Borealis. Leuchtende grüne Vorhänge ziehen mal langsam, mal schnell über den dunklen Nachthimmel und bieten ein Schauspiel, für das manche Zuschauer auch gerne mal bei zwanzig Grad unter Null eine ganze Weile draußen stehen und einfach nur Richtung Himmel starren. Wer einmal das Glück hat, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, der möchte das auch auskosten.
Man kann Polarlichter natürlich fotografieren und auch filmen – und das Internet ist voll von Polarlicht-Fotos und Polarlicht-Videos. Aber die die Stimmung, das Licht, die Bewegung – all die Details, die eine Aurora Borealis Erscheinung aus machen, kann man nur schwer mit einer Kamera einfachen. Das Licht, das von der Aurora Borealis ausgeht, ist doch relativ schwach. Viele Fotos sind daher Langzeitbelichtungen und sehen daher nicht so richtig natürlich aus. Oder die Bilder werden mit einem hohen ISO Wert gemacht und sehen dann ein bisschen so aus, als seien sie mit einer Überwachungskamera oder einem Nachtsichtgerät gemacht worden. Videos hingehen sehen merkwürdiger weise häufig aus, als seien es Zeitrafferaufnahmen. Und weil das Licht, das von einer Aurora Borealis ausgeht eben leider relativ schwach ist, kann es auch durchaus sein, dass es sich zum Teil um Zeitrafferaufnahmen handelt. So gut die Technik auch sein mag – Kameras sehen eben leider nicht das, was der Mensch sieht. Aber immerhin: mit einer entsprechenden Kamera ist durchaus grundsätzlich möglich, Nordlichter einzufangen.
Was ist die Aurora Borealis?
Woher kommen die Nordlichter? Warum sind diese grün leuchtenden Vorhänge vor allem im Norden zu sehen? Was ist die Aurora Borealis? So ganz einfach ist die Antwort auf diese Fragen nicht – und man muss schon aufs große Ganze gucken. Um es kurz zu machen, versuche ich einmal, den dazu passenden Wikipedia-Artikel kurz zusammenzufassen:
Die Sonne schleudert während sogenannter
Sonnenwindausbrüche mal mehr mal weniger elektrisch geladenes
Plasma ins Weltall, das auch die Erde bzw. das Magnetfeld der Erde erreicht. Das Plasma (auch
Plasmateilchen oder
Sonnenwindteilchen) ist mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 500 bis 800 km pro Sekunde unterwegs. Diese Sonnenwindteilchen treffen auf das Magnetfeld der Erde und treten mit ihm in Wechselwirkung: auf der sonnenzugewandten Seite wird die Erdmagnetosphäre durch die Sonnenwindteilchen gestaucht und auf der abgewandten Seite auseinander gezogen. Durch die Bewegung des Magnetfeldes gegenüber den geladenen Sonnenwindteilchen darin werden wie bei einem Dynamo Ströme induziert. Wenn die Plasmateilchen bis in die Atmosphäre gelangen, regen sie beim Zusammenstoß verdünnte Gase in der oberen Atmosphäre an. Diese strahlen dann beim Abfallen der Erregung ein Fluoreszenzlicht aus. Man kann sich den Effekt also ein bisschen so vorstellen, wie eine Neon-Lampe – nur größer – und schöner.
…Fortsetzung folgt…